Entsorgung der Trägerpapiere von selbstklebenden Druckmedien
Warum Trägerpapiere nicht in das Altpapier gehören.
Unser Entsorgungsdienstleister für Altpapier informierte uns vor einiger Zeit darüber, dass er Mischpapiere mit Anteilen von Trägerpapieren für Etiketten nicht mehr annimmt. Wir waren erst mal perplex, als wir das lasen. Damit hatten wir nicht gerechnet.
Danach haben wir uns schlau gemacht und den Hintergrund erfahren. Lesen Sie hier mehr.
Der Aufbau der Trägerpapiere von selbstklebenden Druckmedien
Als Trägerpapier für Etiketten wird häufig Pergaminpapier (auch Pergamynpapier) verwendet. Dieses Papier wird aus sehr fein gemahlenem Zellstoff hergestellt. Es besitzt eine Transparenz von ca. 50 % und ist damit lichtdurchlässig. Nach der Herstellung durchläuft das Papier mehrere hochpolierte und sehr glatte Stahlwalzen, den Kalander. Dabei wird die Oberfläche geglättet und die Struktur verdichtet. Das erhöht die Festigkeit des Papiers.
Für Pergaminpapiere gibt es viele Anwendungen. Viele kennen es als Verpackung für Lebensmittel, als Backtrennpapier, als Butterbrotpapier, als Trennblätter für Foto- und Briefmarkenalben und ... und ...
Die Trägerpapiere für Etiketten und selbstklebenden Folien erfahren eine besondere Behandlung. Sie werden einseitig mit einer Silikonschicht überzogen. Diese Schicht sorgt dafür, dass der Kleber nicht austrocknet und die Etiketten nur so stark am Trägerpapier haften, dass sie sich während des Bedruckens nicht vom Trägerpapier lösen.
Nach dem Druck können die Etiketten oder selbstklebenden Folien von dem beschichteten Trägerpapier abgezogen und dort aufgeklebt werden, wo sie gebraucht werden.
Recycling von Pergamin- oder Transparentpapieren
Wie oben schon geschrieben, werden Pergaminpapier und damit auch alle Transparentpapiere aus zermahlenem Zellstoff hergestellt. Das sorgt zwar für die Transparenz, aber die Festigkeit dieser Papiere ist durch die sehr geringe Faserlänge nicht so hoch, wie bei normalen Büropapieren. Das bedeutet, dass aus Resten dieser Papiere, wenn überhaupt, nur Papiere mit geringer Festigkeit hergestellt werden können.
Recycling von Trägerpapieren für Etiketten und selbstklebenden Folien
Trägerpapiere für Etiketten sind mit einer Silikon- oder Kunststoffbeschichtung versehen. Diese Beschichtung verhindert, dass sich diese Trägerpapiere im Wasser auflösen können. Damit wird der Recyclingprozess gestört, wenn nicht sogar verhindert. Diese Art von Papieren werden im Recyclingprozess als Abfall aussortiert und entsorgt.
Beschichtete Papiere, egal, ob sie mit Silikon, PE oder PET beschichtet sind, müssten eigentlich aus der blauen Tonne entfernt und gesondert behandelt werden. Allerdings gibt es bisher keine Möglichkeit, nicht recycelbare, wasserfeste Papiere automatisch zu erkennen.
Es gibt Unternehmen, die diese beschichteten Papiere recyceln. Diese Unternehmen verarbeiten nur große Mengen, die im industriellen Umfeld anfallen. Eine Lösung für kleine Mengen bieten diese Unternehmen nicht. Bei großen Mengen steht das Recycelsystem cycle4green zur Verfügung.
Was bleibt ist, dass diese Trägerpapiere über den Haus- oder Gewerbemüll entsorgt werden muss.
Zusammenfassung
Trägerpapiere von Etiketten und selbstklebenden Folien gehören nicht in das Altpapier. Sie lösen sich beim Recyclingprozess nicht auf und müssen aufwändig entfernt und entsorgt werden.
Es gibt Spezialunterunternehmen, die in der Lage sind mit einem speziellen Verfahren beschichtete Papiere wieder aufzuarbeiten. Dieses wird nur bei großen Mengen angeboten. Für den normalen Anwender, also auch uns, bleibt nichts anderes übrig, als Trägerpapiere von Etiketten über den Restmüll zu entsorgen.
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