Industriell gefertigte Papiere haben eine Laufrichtung. Der Grund, die Zellstofffasern richten sich bei der Herstellung von Papieren in Richtung der Laufs durch die Papiermaschine aus.
Die Laufrichtung eines Papiers ist kein Qualitätsmerkmal. Sie hat technische Bedeutung. Man unterscheidet die Laufrichtungen - Schmalbahn - und - Breitbahn -. Warum Papiere eine Laufrichtung haben und weshalb diese beim Bedrucken, und ganz besonders bei der Weiterverarbeitung wichtig ist, erfahren Sie hier.
Bei der industriellen Fertigung von Papieren werden die mit einem hohen Wasseranteil gemischten Zellstofffasern auf ein Sieb aufgebracht. Dabei richten sich die Fasern in Produktionsrichtung (Laufrichtung) aus. Ein der überwiegende Teil des Wassers tropft durch das Sieb ab. Die zurückbleibenden Zellstofffasern verfilzen sich zur einer Papierbahn.
So hergestellte Papiere lassen sie sich in Laufrichtung leichter biegen oder falzen. Diese Eigenschaften zu beachten ist bei einer Weiterverarbeitung, wie zum Beispiel beim Falzen, aber auch beim Kleben zu Schreibblocks oder Bücher wichtig.
Die Laufrichtung hat in Bezug auf die Qualität des Papiers keine Bedeutung.
Die Papiermaschinen wickeln die fertigen Papiere am Ende auf. Mit großen Rollenschneidern werden die Papierrollen in verschieden breite Rollen geteilt. Querschneider schneiden dann aus den Papierbahnen die bekannten Formate.
Schmalbahn
Wenn die Bogen aus einer schmalen Rolle geschnitten werden, dann spricht man von Schmalbahn-Papieren (Kurzbezeichnung: SB). DIN 16544: Die Laufrichtung von Schmalbahn-Papieren läuft parallel zur langen Seite. Der Papierbogen liegt schmal in der Papierbahn. Die lange Seite liegt längs der gerichteten Papierfaser.
Breitbahn
Schneidet man dagegen das Formatpapier aus einer breiten Rolle, dann spricht man von Breitbahn-Papieren (Kurzbezeichnung: BB). DIN 6725: Die Laufrichtung von Breitbahn-Papieren läuft parallel zur kurzen Seite. Der Papierbogen liegt breit in der Papierbahn. Die kurze
Seite liegt längs der gerichteten Papierfaser.
Die Laufrichtung eines Papiers lässt sich am einfachsten mit
der Reißprobe feststellen. Dazu reißt man ein Papier quer zur langen und quer zur kurzen Seite ein. Der glatteste Riss zeigt die Laufrichtung an.
Eine weitere Möglichkeit ist die Falz- oder Biegeprobe. Der Biegewiderstand in Laufrichtung ist geringer, als der quer zur Laufrichtung. Dazu kommt, dass bei einer Falzung quer zur Laufrichtung die Fasern gebrochen werden und das Papier zum Falzbruch neigt.
Falzbruch nennt der Fachmann die aufgerissene Kante entlang Falzung. Dieses sieht man besonders häufig bei Karten, die in der falschen Papierlaufrichtung gefaltet wurden. Bei dickeren Papieren und Karton wird das Problem deutlicher sichtbar.
In Laserdruckern und digitalen Drucksystemen werden Papiere bevorzugt mit der Laufrichtung Schmalbahn verwendet.
Das hat folgenden Hintergrund. Bei den bis über 200 °C hohen Fixiertemperaturen verdampft die Restfeuchtigkeit im Papier. Die bedruckte Seite ist danach trockener als die unbedruckte. Das Papier bekommt, wie der Fachmann sagt, einen Curl in Richtung der trocknen Seite. Sehr vereinfacht gesagt verformen sich Schmalbahnpapiere zu einer "Dachrinne".
So geformt kann sich Blatt für Blatt in der Papierauslage gut ablegen.
Wird ein Breitbahnpapier bedruckt, ist die Gefahr größer, dass es sich in der Papierablage rollt.
Man sollte auf jeden Fall die Laufrichtung des Papiers beachten, wenn man Papiere zu Faltprospekten oder Faltkarten weiter verarbeitet.
Papiere lassen sich am leichtesten in Papier-Laufrichtung falten, denn in Laufrichtung gefaltete Papiere oder Karten brechen an der Falzkante nicht auf.
Faltet man Papiere quer zur Laufrichtung, dann werden die Papierfasern gebrochen. Die Falzkanten sind unsauber und sehen nicht schön aus.
Man kann einen Falzbruch vermeiden, wenn man das Papier rillt. Kartonpapiere muss man sogar rillen, sonst lässt sich das starke Material nicht falten. Allerdings ist es auch hierbei immer besser die Papiere in Laufrichtung zu rillen. Auch gerilltes Papier bricht leichter, wenn es quer zur Laufrichtung gefaltet wird.
Wie vermeidet man Falzbruch bei stärkeren Papieren und Karton
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